Sitzgelegenheit im Garten

Ich bin recht viel Zuhause die Tage 🙂 Da komme ich ab und zu auch wieder zum Basteln.

Vor ein paar Jahren hatte ich eine historische Parkbank aufwändig restauriert, wobei ich vom Gestell etwa vierzig Prozent abschneiden musste, da es unrettbar korrodiert war. Das Holz hatte ich mit handelsüblichen Kiefer-Leisten, geschliffen und mit Wetterschutz-Farbe ersetzt. Dann stand das Ding erstmal nur herum, da saß ich vielleicht dreimal im Jahr drauf, wenn’s hochkommt … fand ich immer schade.

Jetzt hatte ich von einem ausgemusterten Gartentisch vier Beine übrig. Normalerweise hätten die mindestens geschliffen und lackiert gehört, aber zu der Bank passten sie mit der Verwitter-Optik gut, und auch von der Höhe her. Irgendwo lag dann noch eine wasserfest beschichtete Hartholzplatte (Buche oder so) herum. Daraus habe ich eine Art Beistelltisch improvisiert. Die Schrauben konnte ich vom alten Tisch wiederverwenden, nur mit dem Dremel vorbohren musste ich, insgesamt 20 total einfache Bohrungen. Einfach die Anschraubplatte des Tischbeins dranhalten wie sie soll, und dann durch die Löcher vorbohren, mindestens so tief wie die Schraube ins Holz soll.

Bank mit Tisch habe ich unter unseren Zypressen aufgestellt. Damit ergibt sich ein brauchbarer Sonnen- und Bewitterungs-Schutz quasi zum Nulltarif.

Einen Nachteil hat die Bank, sie ist zu hoch. Vermutlich war es so gedacht, dass man die Füße bis auf die Höhe der Fußleiste versenkt (siehe Bild, mit Fußleiste meine ich die waagerechten Verstrebungen unten am Gestell der Bank). Ich hätte die Füße kürzen können, aber dann wäre die Bank insgesamt nochmal leichter und nicht mehr so schön standfest (durch mein Einkürzen um 40% war die Bank ja schon deutlich leichter geworden). Ich hätte die Füße eingraben können, aber dann wäre das Metall, direkt dem Erdreich ausgesetzt, schneller und stärker korrodiert (deswegen baut man heute auch keine solchen Bänke mehr, das ist ein Konstruktionsfehler). Ich hätte die Füße einzemetieren können, dann hätte ich aber in den Baumarkt gemusst, und man hätte die Bank auch nie mehr bewegen können.

Stattdessen habe ich aus Sandstein einen Sockel vornedran gesetzt, und obendrauf eine Spanplatte gelegt. Die Platte ist recht schwer und liegt an allen Enden auf Stein auf. Da Stein und Platte beide rauh ist, wackelt und rutscht nichts, eine Verbindung ist nicht nötig. Prima – weniger ist mehr! 🙂

Entstandene Kosten: Die Arbeitszeit – alles wurde mit bereits vorhandenen Materialien errichtet. Das Metall lasse ich erstmal unbehandelt, der Rost hat eine eigene Schutzwirkung, und die Metallteile sind ja einigermaßen konstruktiv geschützt, was bedeutet, dass sie nicht nicht direkt bewittert werden, weil sie verdeckt werden (durch die lackierten Holzteile). Metall-Lacke sind eigentlich immer giftig, und das mag ich in unserem Garten nicht so. Das Holz werde ich nochmal lackieren, auch damit es farblich passt, muss daber erstmal schaun, was ich dafür nehme, denn Spanplatten saugen mächtig. Vielleicht treibe ich bei der Gelegenheit noch Verankerungen durch, um ein Kippen und Verrutschen endgültig auszuschließen.