Mit der in diesem Artikel gezeigten ~/.seq24rc steuere ich seq24 mit meinem Korg padControl an.
Mit qmidiroute habe ich schnell mal bestimmt, welcher Pad auf meinem padControl eigentlich welche note sendet (ja ich weiss, das kann man einstellen, das hier ist nur ein Beispiel für eine ziemlich wirre Belegung):
Zeile/Spalte | A | B | C | D |
I | 61 | 69 | 65 | 63 |
II | 60 | 59 | 57 | 55 |
III | 49 | 51 | 68 | 56 |
IV | 48 | 52 | 54 | 58 |
Die ersten zwei Zeilen habe ich in seq24 mal nachgebaut:
Daraus ergibt sich die nachfolgende ~/.seq24rc. Dazu zur Erläuterung (danke an Nedko für den Hinweis auf das Dokument SEQ24, in dem das erklärt wird):
Das Prinzipielle Zeilenformat ist
$NUMMER [$TOGGLE] [$ON] [$OFF]
$NUMMER ist die fortlaufende Nummer der seq24-Sequenzen (die weissen Kästen im Hauptfenster). Durchnummeriert wird spaltenweise beginnend mit Null, also: erste Spalte von oben bis unten sind die Nummern 0 bis 3, zweite Spalte sind 4 bis 7 usw.
$TOGGLE, $ON und $OFF sind MIDI-Muster, das heisst, sie treffen auf bestimmte MIDI-Signale zu. Dabei sind 6 Werte anzugeben:
- 0 oder 1 um zu bestimmen, ob dieses Muster aktiv ist
- 0 oder 1 um zu bestimmen, ob dieses Muster „invertiert“ ist, das heisst, wenn hier 0 steht, löst das MIDI-Event das seq24-Event ganz normal aus, wenn hier 1 steht, haben $ON und $OFF vertauschte Bedeutung.
- Eine Dezimalzahl für das MIDI-Kommando. Für mich sind nur wichtig: 144 (Note On) und 128 (Note Off).
- Eine Dezimalzahl für das 1. Datenbyte des MIDI-Events. Bei Note-On/Off ist das die Note, 0 bis 127. Dies sind die Werte aus meiner Tabelle oben, spaltenweise entnommen.
- Zwei Dezimalzahlen für zulässige „von“- und „bis“-Werte des 2. MIDI-Datenbytes. Bei Note-On/Off ist das die „Velocity“ (Stärke des Anschlags). Ich nehme jede Velocity, also sage ich 0 für „von“ und 127 für „bis“.
Daraus ergibt sich der folgende Eintrag für die erste Sequenz, in meiner Tabelle in der ersten Zeile und ersten Spalte (A1), und auf dem seq24-Screenshot ebenso:
0 [0 0 0 0 0 0] [1 0 144 61 0 127] [1 0 128 61 0 127]
(beachte, dass ich $TOGGLE gar nicht verwende, weswegen da alles auf 0 gesetzt ist).
Mit einem brauchbaren Texteditor sind die restlichen 15 Zeilen schnell daraus dupliziert, man muss nur die „61“ im 2. und 3. Block jeweils anpassen. Beispielhaft für die 1. Spalte:
0 [0 0 0 0 0 0] [1 0 144 61 0 127] [1 0 128 61 0 127]
1 [0 0 0 0 0 0] [1 0 144 60 0 127] [1 0 128 60 0 127]
2 [0 0 0 0 0 0] [1 0 144 49 0 127] [1 0 128 49 0 127]
3 [0 0 0 0 0 0] [1 0 144 48 0 127] [1 0 128 48 0 127]
Übrigens, die Version von seq24, die ich hier installiert habe, will aus mir nicht erklärlichen Gründen die Zahl „74“ als erste Zeile der Konfiguration, sonst ignoriert er alles, was in der .seq24rc steht und macht es beim nächsten Programmende platt. Darum fängt meine .seq24rc auch so an:
[midi-control]
74
0 [0 0 0 0 0 0] [1 0 144 61 0 127] [1 0 128 61 0 127]
# ... usw.
Im Patch-Panel sieht das ganze dann so aus: