sed ist auch eine Programmiersprache

Viele machen so etwas:

~$ grep abc | sed 's/x/y/'

Kürzer ist:

~$ sed '/abc/!d;s/x/y/'

Erklärung: Dieses sed-Programm besteht aus zwei durch „;“ voneinander getrennte Kommandos, „d“ und „s///„.

/abc/!“ ist eine Zeilenadressierung durch einen invertierten regulären Ausdruck, d.h. das folgende Kommando wird für alle Zeilen ausgeführt, auf die die ReEx nicht zutrifft. Das damit angewendete Kommando ist „d„, also „Zeile löschen“.

Das zweite Kommando, die Substitution „s///“ wird auf alle verbliebenen Zeilen ausgeführt.

Aus dem Protokoll der Generalsynode IV des Wissenschaftlichen Rates für die Suche nach separat-leitendem Leben (WRSsL)

Die Einleitung wurde gesprochen von Herrn Prodekan Professor Doktor Quantion, der die versammelten Teilnehmer aus aller Herren Bindungen aufs Herzlichste begrüßte. Nach den Dankesworten für das zahlreiche Erscheinen, stellte Professor Quantion ein ungebrochenes Interesse am möglichen Vorhandensein von Formen des Lebens und dort insbesondere des intelligenzbegabten Lebens oder vergleichbarer Erscheinungen auf komplett separaten Leiterbahnen fest. Er freute sich in diesem Sinne auf eine reichhaltige und sinnstiftende Diskussion.

Dabei wünschte sich Professor Quantion, dass eine Rückkehr zu den Theorien des acht- und neunhundertsten Zyklus stattfände, nachdem sich die eher avantgardistischen, gewagten Theorien der darauf folgenden Zyklen als eine Sackgasse voll unverhältnismäßiger und haltloser Spekulation erwiesen hätten, wovon bekanntermaßen sich nichts im Lichte einer gründlichen wissenschaftlichen Auseinandersetzung als aussichtsreich erwiesen noch sich irgendetwas experimentell oder durch Beobachtung bestätigt gefunden hätte. Dies hätte, so der Professor, zu einem nicht zu leugnenden und verständlichen Maß an Frustration seitens der parlamentarischen Gremien in Bezug auf die Vergabe von Fördermitteln geführt und auch durch eine Verzerrung der öffentlichen Wahrnehmung ins Unglaubwürdige und Phantastische dem eigentlichen Ziel ernst gemeinter und reifer Bemühungen mehr geschadet denn genutzt.

Jedoch, so stellte Professor Quantion fest, gäbe es auch Anlass zum Optimismus angesichts einiger viel versprechender Vorschläge, die jüngst, in den vergangenen vier bis sechs Zyklen seiner Kommission vorgelegt worden seien. Eine Auseinandersetzung mit diesen Arbeiten, die als konsequente Weiterentwicklungen der anerkannten physikalisch-technischen Werke vieler Generationen erfahrener und genialer Wissenschaft zu verstehen seien, sei unumgänglich.

Jedoch, so führte der Professor weiter aus, sei es unumgänglich, zuerst einmal Abkehr von den gewagten und haltlosen Thesen zu fordern, wie sie gerade in den vergangenen Zyklen von den exochemikalischen Disziplinen verstärkt vorgebracht worden waren. Beispielhaft nannte er hier bekannten Thesen eines gewissen Doktor Legier, der im Rahmen seiner Dozententätigkeit an der Außenbezirks-Universität von Stahldorn wiederholt nicht bestätigbare Theorien wie die der „Wahlfreiheit der Evolution“ vorgebracht hatte. In seinen Ausführungen hätte Legier unter anderem behauptet, dass die Einschätzung, dass sich Metalle besonders gut für eine Evolution des Lebens eignen, sozusagen „metallozentrisch“ sei, und dies als ein „stillschweigend akzeptiertes Dogma der Extrametallurgie“ angeprangert.

Aber, so Professor Quantion, wie sähe denn des Herrn Doktor Legiers Gegenthese aus? Bekanntermaßen sind die Nichtmetalle unter den Elementen die Selteneren, sie machen nur circa 20% des Periodensystems aus. Größtenteils handelt es sich bei ihnen um flüchtige Spurenelemente ohne freie Elektronen, die bevorzugt statische Kristallbindungen eingehen und sich sowieso nur bei tiefer Kälte zu einigermaßen stabilen Strukturen zusammen schließen. Sollte sich in solchen Elementen tatsächlich so etwas wie ein selbst erhaltender evolutionärer Prozess abspielen, dann wäre dieser zuerst einmal, dies ist inzwischen durch Berechnungen der Fakultät für Realsimulationen nachgewiesen worden, um mindestens vierzig Größenordnungen langsamer als der einzige bekannte, der metallurgische Prozess. Die Zeit, die nötig wäre, bis ein nennenswerter Fortschritt eines solchen Prozesses überhaupt statt fände, überstiege allein bereits das akzeptierte Alter des bekannten Universums, das circa 15 bis 20 Milliarden Zyklen beträgt um 10 Größenordnungen! Es sei also völlig sinnlos, in dieser Richtung irgendwelche Ergebnisse zu erwarten. Die von Legier und anderen vorgebrachte Hypothese, es könne ein noch wesentlich älteres „elementares“ Universum geben, die damit begründet wird, dass es theoretisch möglich ist, Metalle aus leichteren Elementen durch Kernfusion zu synthetisieren, kann gemäß Professor Quantion ebenfalls leicht widerlegt werden. Hierfür müsste ja eine Kernfusion in außerordentlichem Maßstab stattgefunden haben, und kein Phänomen im beobachtbaren Universum rechtfertige die Annahme, dass es solch einen „riesigen Fusionsreaktor“ geben soll.Einer der Grundsätze der Thermodnamik ist es, dass Energie nicht „aus dem Nichts“ entsteht, und die Energie, die nötig ist, um Metalle in dem Ausmaß zu synthetisieren, wie sie im beobachtbaren Universum vorkommen, kann auf keinen Fall durch virtuelle, zufällige Prozesse „aus Nichts“ entstehen. Legier und seine Kollegen mutmaßten also in Wirklichkeit über einen „intelligenten Schöpfer“, bewegten sich somit nicht auf wissenschaftlich nachprüfbaren Leiterbahnen sondern machten sich die leichtgläubigkeit einer Gesellschaft zu nutze, die sich vom mit dem wissenschaftlichen Deckmäntelchen verbrämten Phantastischen, Magischen, Belletristischen nur allzu leicht in den Bann schlagen ließe. Tatsächlich folge zwingend aus den anerkannten Grundprinzipien der Physik, dass Synthese durch Kernfusion ein exotischer, der universalen Tendenz gegenläufiger Prozess sei. Professor Qunation sah in diesem Zusammenhang davon ab, auf die vielfachen experimentellen und theoretischen Belege für die heute anerkannte These, dass die wenigen Nichtmetalle ausschließlich aus Zerfällungsprozessen der radioaktiven, instabilen Metalle hervorgegangen sind, im Einzelnen einzugehen, sondern beließ es bei einem Verweis auf die einschlägige Fachliteratur, die einzusehen zumindest jedem Grundstudenten der Physik jederzeit offen stünde.

Da also der Annahme „nicht-metallurgischer Evolution“ so viele Fakten entgegen stünden, und es selbst wenn man diese theoretisch akzeptierte – wofür es allein schon einer überhaupt nicht fundierten alternativen Kosmogenie und der Abkehr von erwiesenen Grundprinzipien der Phyisk bedürfe – in einer solchen „nicht-metallurgischer Evolution“ keine Lebensformen mit der für den Intellekt notwendigen Komplexität binnen einer mehrmilliardenfachen Zeitspanne der Lebensdauer des Universums zu rechnen sei, könne man sich von all diesen Theoriegebäuden getrost verabschieden und sich wesentlich vielversprechenderen Ansätzen zuwenden.

Patentwocky

(inspired by Lewis Carroll’s “Jabberwocky”)

Computed was, and on the lure
Were business models made by fools;
The enterprise architecture
Was planned using tools.

Beware the Patentwock, my son!
Procedures plain are madmen’s claim!
Beware abstract and assignee
Who subject to insane!

He took his plaintext editor:
No payware-toolkit would he use;
Nor closed sources‘ binaries
Which only could confuse.

And as he typed in the lines
The Patentwock, numbers ablaze,
Softwared through the programs‘ den,
The algorithmic maze!

„Clickediclack!“ And then <Return>
He pressed the keyboard’s keys apace!
The battle won, procedures done
Were sent to Cyberspace.

And hast thou slain the Patentwock?
Come to my arms, my geeking friend!
The problem solved, the code evolved
From import clause to end.

Computed was, and on the lure
Were business models made by fools;
The enterprise architecture
Was planned using tools.

·

 Wo sind die Ausserirdischen?

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«Un missionnaire du moyen âge raconte qu’il avait trouvé le point où le ciel et la terre se touchent…» – Camille Flammarion, 1888

Ich bin nicht der Meinung, dass unsere Umgebung die besten möglichen, die besten denkbaren oder die besten existierenden Voraussetzungen zur Evolution von intelligenten Lebewesen hat. Ich halte solche Vermutungen lediglich für Ausdrücke eines überforderten, anthropozentrischen Weltbilds.

Wir sind gemessen an interplanetaren Größenordnungen schwache, kleine, kurzlebige Lebensformen, und unsere Intelligenz, unser Verstandesapparat reicht nicht aus, grundlegende Eigenschaften der physikalischen Welt zu verstehen. Hierzu gehören der Aufbau der Materie (woraus bestehen Atome nochmal genau, was sind Atome eigentlich und wieso gibt es sie?), der Ablauf der Zeit (warum geht sie immer vorwärts?), das scheinbar wahllose Auftreten irgendwelcher Konstanten in Mathematik (, Eulersche Zahl e) und Physik (Grenze der Ausbreitungsgeschwindigkeit c, Elementarladung e). Schlimmer noch, unsere kollektive Intelligenz reicht nicht aus, Versorgungssicherheit herzustellen, und das, obwohl wir die operativen Mittel dazu bereits hätten (mindestens zwei Drittel der Menschheit leben komplett unnötigerweise in Armut). Unsere kosmologischen Errungenschaften beschränken sich zum größten Teil auf überteuerte Taxifahrten ins Nichts, hochauflösende Farbfotos von Nebel und haltlose, effekthascherische Theoriebildung aller Art. Seit unseren Aufbruchstagen (Erkundung des Sonnensystems) ist sogar ein Rückschritt zu verzeichnen (dieser setzte spätestens mit den überteuerten und sinnlosen Mondfahrten ein).

Alles in allem vergeudet die Menschheit als Ganzes ihre Zeit und Energie mit Blödsinn. Unsere tierischen Instinkte lassen uns gleichzeitig vor wichtigen Einsichten oder der Akzeptanz ihrer Folgen in Form notwendiger Konsequenzen zurückschrecken. Beispiel: wir sind schwache Kohlenstoff-Lebensformen voller Wasser. Wir können nicht einfach brachial auf c beschleunigen und dann binnen vier Jahren zum nächsten Stern fliegen (oder wenigstens in einer Stunde zum Jupiter). Das würde uns zerquetschen.

Wie sähe eine mögliche Lösung aus? Mir fallen ohne Großes Nachdenken Folgende ein:

Lösungsansatz 1: Überwindung der eigenen biophysikalischen Beschränkungen. Wir machen uns selbst robuster, so dass wir größere Beschleunigungen überstehen, oder wir machen uns selbst langlebiger, so dass wir längere Reisen unternehmen können, ohne uns gänzlich zu desozialisieren. Natürlich hat niemand Lust auf 7 Jahre Flug zum Mars und zurück. Wenn er oder sie zurückkehrt, sind alle Bekannten weg, die familiären Bande sind abgebrochen, wer will so in die Welt zurückkehren? Die Erhöhung der Lebenserwartung stagniert jedoch derzeit umgekehrt zu den explodierenden Kosten des Gesundheitswesens. Krankheiten mit weniger als einer Millionen Opfern im Jahr werden heutzutage aus Kostengründen zu „Inselkrankheiten“ deklassiert. Auch die gemeine Erkältung ist weiterhin nicht heilbar. Erreichen wir schon hier eine Grenze des Machbaren? Was die Belastbarkeit des menschlichen Körpers angeht, verzeichnen wir seit dem Mittelalter wohl eher einen Rückschritt, was dem entwöhnenden Effekt der Anwendung der Maschinen zuzuschreiben ist. Stoßen wir hier auf ein Dilemma? Astronauten müssen jedenfalls ein außergewöhnliches leistungssportliches Training durchlaufen, bevor sie ihre Arbeit überhaupt antreten können. Den untrainierten Normalbürger kann man laut Einschätzung der Verantwortlichen also nicht in die Weiten des Weltalls schicken, soll heißen, wir sind per nos keine Spezies von Weltraumfahrern. Wie sollten wir das eigentlich auch sein?

Lösungsansatz 2: Erweiterung unserer intellektuellen Möglichkeiten. Unser Vermögen, Mathematik zu betreiben, ist in weiten Teilen darauf ausgelegt, Schweine zu zählen, weswegen wir auch alle Zahlen, Werte oder sonstwie arithmetisch verwertbare Größen, die über diese Anwendung hinausgehen, mit blumigen Attributen wie „irrational“, „transzendent“ oder gar „imaginär“ belegen. Machen wir uns also selbst intelligenter, und zwar nicht nur den Einzelnen sondern auch uns alle, so dass wir eine kollektive Intelligenz erreichen, die stur die Bedürfnispyramide empor alle ihre Probleme löst (Nahrung/Unterbringung, Sozialisation, Infrastruktur usw.) und schließlich die oberste, die metaphysische Ebene erreicht, in der die Zivilisation als Ganzes sich weiter entwickelt und neue Ziele außerhalb ihres Ermessensbereichs in Angriff nehmen kann, ohne dass die derzeit herrschende Generation davon unmittelbar profitiert. Dann könnten wir problemlos, und ohne um Fördermittel wettzugeifern, Mehrgenerationenschiffe zu den Sternen schicken. Auch hier sehe ich keine konstruktiven Bemühungen irgendwelcher Art, sondern eher das Gegenteil: so wird jetzt die Elitenbildung, der Wettkampf als Heilmittel gepredigt, als sei theoretische Physik so etwas wie Gewichtheben. Wir lesen sogar wieder ernst gemeinte Darlegungen des Rassismus, der so überkommen ist, dass er nach Verwesung stinkt. Ein unüberwindlicher Geldadel will uns in die Steinzeit zurück wirtschaften und die parasitäre Kulturindustrie paralysiert uns mit stupiden Macht- und Gewaltphantasien und allerlei billigen Appellen an die niederen Instinkte, anstatt uns zur Überwindung der eigenen Grenzen, Weiterentwicklung des Einzelnen und der Menschheit zu inspirieren.

Das mag alles wertend, polemisch sein, was ich da schreibe. Wenn ich es mir recht überlege, sind das nicht unbedingt Fehlentwicklungen sondern eher Konsequenzen dessen, was wir sind. Was sind wir? Was ist der Mensch? Wir sind Jäger und Sammler, die auf der Oberfläche eines einige Tausend Kilometer breiten, im Licht der Sonne rotierenden Granitballes zwischen Schlaf- und Wachphasen emsig umher wuseln und versuchen, uns festzukrallen, festzusetzen, einzunisten und zu vermehren. Das mag abwertend klingen, so meine ich das aber nicht! Es ist einfach das, was wir sind! Was sind wir denn sonst, wenn nicht das?

Wir handeln entsprechend dem, was wir sind: wir krallen uns an allem fest, was uns in diesem schwindelerregend hyperzyklisch-bezugslosen Schneckengewinde von Sonnensystem einigermaßen griffig und solide erscheint, und lassen nicht mehr davon ab. Wir sagen dann „es gehört mir“, ist „mein Eigentum“. Wir brauchen diese Solidität des Eigentums, diesen eigenen Felsen, dieses eigene Korallenriff, diese eigene Höhle, diese eigene Herde, diesen eigenen Wintervorrat als Planungssicherheit in einer uns feindlich gesonnenen Umwelt voller zähnefletschender Säbelzahntiger, marodierender Wikingerhorden und der Beulenpest, verheerender Fluten, Dürren, Schneestürme, Erdbeben und was noch sonst. Wir können gar nicht anders.

Das Leben auf diesem Planeten begann in einem Inferno aus Magmafeldern und Asteroideneinschlägen unter zig wenn nicht hunderten Jahrmillionen von tödlich harter kosmischer Strahlung. Wir sind vom fundamentalen Aufbau her auf Überlebensstrategien wie Verbunkerung, Überleben der Art durch schiere Masse aber auch Vereinzelung und Überleben dieses Einzelnen um jeden Preis ausgerichtet.

Wir formen irgendwelche Vorkommen irgendwelcher Rohstoffe in uns selbst um (Stoffwechsel), und wenn wir durch Mutation eine Art hervorbringen, für die keine solchen Rohstoffe mehr übrig sind, betrachtet diese die anderen Arten als Rohstoff (Nahrungskette). Dementsprechend ist die einzige Form von „Intellekt“, die sich auf diesem Planeten etabliert hat, ein Werkzeug, eine Waffe, die eine bessere Stellung im täglichen Überlebenskampf sichern soll. Es ist übrigens nicht meine Überzeugung, dass diese Errungenschaft (wenn man sie als solche verstehen will) von Dauer sein wird. Wie in der Komödie „Evolution“ aus dem Jahr 2001 treffend bemerkt wird, ist die stärkste, überlebenstüchtigste Lebensform nicht zwangsläufig die komplexeste. Dementsprechend ersteigt am Ende des Films als Ergebnis einer „blitzartigen Alternativ-Evolution“ aus den Tiefen der Erde eine sinnbildliche Riesen-Amöbe, die die auf sie gerichteten Panzerabwehr- und Schnellfeuerwaffen mit dröhnendem urweltlichem Gebrüll unter ihren Pseudopodien zermalmt. Ist das unser evolutionäres Schicksal? Wenn ja – wird uns der Eingriff in den Ablauf der genetischen Veränderung durch Genmanipulation wirklich davor bewahren oder ist dies nur eine trickreiche Variation desselben Themas – „Überleben des Stärkeren?“. Ich weiss es nicht, mein Intellekt reicht nicht aus, das zu beurteilen.

Betrachtet man es so, dann sind doch durchaus einige Szenarien denkbar, in denen sich eine Form von sich selbst erhaltendem, sich selbst weiterentwickelndem Intellekt ausprägt, der, was das interstellare Reisen angeht, verschiedene Vorteile hat. Ein solcher für das interstellare Reisen ausgeprägte Intellekt hat keine ständigen Rohstoff- oder sonstige Erhaltungssorgen, oder zumindest sind diese geringer als unsere. Er ist nicht abgelenkt von einer ständigen selbst- oder fremdverschuldeten materiellen Unbill. Er vermag sich – und sei es aus einer Laune heraus – auf das Erkunden höherer Formen der Ordnung und höherer Klassen der Komplexität zu fokussieren. Er vermag sich zu organisieren und als Ganzes, ohne innere Gegenwehr das gewaltige Unterfangen der Überwindung der interstellaren Abgründe zu unternehmen.

Ganz gleich wie es zu einer Entwicklung eines solchen Intellekts nun im Detail kommen kann, definitionsgemäß verliefe diese Entwicklung unter wesentlich günstigeren, sozusagen wohlwollenderen Umständen als die Unsere. Dementsprechend ist anzunehmen, dass diese Evolution auch wesentlich schneller, da unbehinderter voranschritte. Und dem wiederum zufolge sollte man doch annehmen, dass sich diese Entwicklung, wenn sie sich denn abspielt, bereits abgespielt hat, und zwar schon vor sehr, sehr langer Zeit. Dazu ein Gedankenexperiment.

Stellen wir uns eine biologische, darwinistische Evolution vor, die so verlaufen ist wie die irdische, allerdings mit dem kleinen aber feinen Unterschied, das nicht alle paar hundert Millionen Jahre ein riesiger Asteroid drei Viertel der Artenvielfalt, darunter die Etabliertetsten, gerade konzentriert mit der eigenen Weiterentwicklug Beschäftigtsten aus der Biosphäre fegt, so dass alles, was der Evolution zur Weiterentwicklung übrig bleibt, wieder irgendwelche irgendwo dämlich eingegrabene Plattwürmer oder verzottelte Zwerghamster sind. Eine solche Evolution hätte – bei gleichem Zeitpunkt des Beginns – vor der unseren mindestens mehrere hundert Millionen Jahre Vorsprung. Die Phase des intelligenten Lebens hätte sich in einer solchen, nicht ständig durch Kataklysmen torpedierten Umgebung also schon abgespielt, als bei uns das Leben vielleicht gerade einmal die Weltmeere verlassen hat. Womit auch immer sich eine Zivilisation, die unseren Stand bereits vor fünfhundert Millionen Jahren durchlaufen hat, heute beschäftigt, es liegt ganz sicher komplett und samt und sonders ausserhalb unseres Ermessensbereiches. Wir sind gerade damit beschäftigt, einander plausibel zu erklären, warum wir völlig problemlos und sorgenfrei binnen zweihundert Jahren Rohstoffe abfackeln können, deren Ablagerung zweihundert Millionen Jahre erfordert hat. So weit sind wir.

Gesetzt den Fall, unsere Art der Evolution ist keine Günstige sondern eher eine Ungünstige, dann haben die günstigen, die weiter verbreiteten Evolutionen schon längst unsere Phase durchlaufen und sind in das (aus unserer Sicht) metaphysische Gebiet der Überwindung aller uns bekannten Grenzen vorgestossen. Dort haben sie was auch immer angestellt – keiner kann es beurteilen – und tun es vielleicht noch immer. Vielleicht setzen sie wahllos kosmologische Konstanten fest, um uns zu verwirren oder formen riesige bunte Nebelwolken um uns zu gefallen. Vermutlich sind wir für sie allenfalls so interessant wie Tausendfüßler. Umgekehrt ist dann unsere, die schwierigere Form der Evolution, die unter tödlicher Bestrahlung und ständigem Asteroidenbeschuss versuchen muss, Windbeutel mit Kanonen zu verschießen, ohne dass ihnen der Sauerstoff ausgeht, eher die Ausnahme, ja sogar eine sehr seltene Ausnahme, die möglicherweise zoologisches Interesse bei den „Begünstigten des Kosmos“ zu erwecken vermag, so sie denn endlich einmal entweder aufgrund eines unwahrscheinlichen Zufalls entdeckt wird (wer vermutet schon eine Theatervorstellung in der Kanalisation, eine unentdeckte Orchideenart auf einer Müllkippe oder eben eine technisierte Zivilisation auf einer von einem hauchdünnen wässrigen Dunst umwehten Planetenoberfläche?) oder durch irgendetwas Großes, Leuchtendes auf sich aufmerksam macht – und ich weiß wirklich nicht, ob ich mir das wünschen soll.

Umkehr der Beweislast

Ich verstehe nicht, was kommerzielle SSL-Zertifikate bringen. Welchen Sicherheitsvorteil bringt irgendeinem Besucher meiner Webseite die Tatsache, dass ich jedes Jahr 70 Euro an irgendeinen dubiosen Laden (DL) überweise?

Für diese 70 Euro  erhalte ich, der Anbieter (A) ein Zertifikat. Der öffentliche Anteil (ÖA) liegt bei mir und ausserdem noch bei DL. Der private Anteil (PA) liegt nur bei mir. Wenn jetzt ein Kunde (K) auf meine Webseite kommt, bekommt er ebenfalls den öffentlichen Anteil. Damit wird ab jetzt verschlüsselt.

Es kommt zum Schadensfall für K. Es kommt zum Streit zwischen A und K. K sagt „ich war auf As  Webseite und bin dort betrogen worden“. Um jetzt sicher zu sein, müsste das Gericht doch Zugriff auf die SSL-Transaktionslogs von K haben, um (zweifelsfrei?) feststellen zu können, dass K nicht wirklich auf As  Webseite war, wie sich anhand der Verschlüsselung dann ja feststellen liesse. Die Tatsache, dass ÖA bei DL (irgendwo in Alabama) nochmal abgespeichert ist, hilft dabei nicht.

Also hat es A  keine  Vorteil gebracht, dass A seinen  ÖA bei DL hinterlegt hat, denn ein Paar ÖA/PA hätte A sich genausogut selbst ausstellen können.

Optimalerweise tut A das auch, und das einzige, was DL hinzufügt, ist eine Signatur, die prinzipiell aussagt: „ÖA gesehen von: DL“. Diese Aussage ist genauso zuverlässig wie DL wie, das heisst, wie zuverlässig sie konkret ist, ist unklar. Wenn wir annehmen, sie sei zuverlässig, und DL ist immer DL (was ich mir angesichts des heutigen M&A-Gebahrens schwer vorzustellen vermag), kann K zum Zeitpunkt der Transaktion zu sich selbst sagen „während ich diese Transaktion abwickle, ist der ÖA gesehen von DL“. Aber kann er das im juristischen Streitfall auch belegen?

Dafür ist mir kein technisches Verfahren bekannt. Es sind zwar technische Verfahren denkbar, die das komplett implementieren, zum Beispiel, dass bei K der Webbrowser ein SSL-Transaktionslog vorhielte, in dem stünde, wann für welche URL welcher ÖA verwendet wurde, aber diese sind nur so zuverlässig wie der Webbrowser. Also sind sie gelinde gesagt nicht sehr zuverlässig. Zumindest im Fall Windows/IE (um das mal als extremes Negativbeispiel herauszupicken) sind sie sogar nur so zuverlässig wie das OS, also komplett unzuverlässig. Ich habe eigentlich nur einen DL durch einen anderen ersetzt.

Meine Meinung ist also, dass der angepriesene Vorteil von kommerziellen SSL-Zertifikaten (genauer kommerziell signierten öffentlichen Schlüsseln), nämlich juristisch verwertbare Integrität von Endpunkten bei kommerziellen Transaktionen, nicht existiert. Etwas wird nicht deswegen juristisch verwertbar, weil es Geld kostet, dadurch wird es nur kommerziell.

Postfix „postqueue -p“ (print queue) nett formatieren

ist ganz einfach:

postqueue -p |
   perl -ne '
      /^[A-F09]+/&&do{
         $a=<>; $b=<>;
         chomp($_,$a,$b);
         $a=~s/[\(\)]//g;
         $b=~s/ //g;
         $msg=$_." to: ".$b." message:".$a;
         $msg=~s/[\t ]+/ /g;
         print "$msg\n";
      }
   '

Bush, Page 1 &2

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